
Verklebt und verspannt: Wie deine Faszien Schmerzen verursachen und was du dagegen tun kannst
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Kennst du das Gefühl, steif und unbeweglich zu sein, obwohl du dich nicht übermäßig angestrengt hast? Oft stecken dahinter nicht nur die Muskeln, sondern auch die Faszien – das faserige Bindegewebsnetz, das jeden Muskel, jeden Knochen und jedes Organ in deinem Körper umhüllt. Diese feinen Häutchen können verkleben, verhärten und so Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Rücken, Nacken und den Schultern verursachen. Die gute Nachricht ist: Du kannst deine Faszien selbstständig pflegen und so mehr Geschmeidigkeit und Wohlbefinden erlangen.
Was sind Faszien und warum sind sie so wichtig?
Faszien sind wie ein unsichtbares, durchgehendes Netz, das unserem Körper seine Form gibt und für Stabilität sorgt. Wenn du dir ein Orangenfilet vorstellst, das von einer feinen weißen Haut umgeben ist, hast du eine gute Vorstellung davon, wie die Faszien deine Muskeln umhüllen. Sie übertragen Kraft, speichern Wasser und tragen wesentlich zu unserer Beweglichkeit bei. Bei Bewegungsmangel, Fehlhaltungen oder Stress können sie austrocknen und ihre Struktur verlieren, was zu Verfilzungen und Schmerzen führt.
Anzeichen für verklebte Faszien
- Dumpfe Schmerzen: Oft ein unbestimmter, tiefer Schmerz im Rücken oder Nacken, der schwer zu lokalisieren ist
- Eingeschränkte Beweglichkeit: Du fühlst dich steif und ungelenkig.
- Verspannungen: Bestimmte Bereiche, wie Schultern oder unterer Rücken, fühlen sich ständig verhärtet an.
- Zellulitis: Faszien können auch eine Rolle bei der Entstehung von Dellen und Unebenheiten im Bindegewebe spielen.
Einfache Faszienpflege für den Alltag
Du brauchst keine teuren Geräte, um deine Faszien zu pflegen. Kleine, regelmäßige Handgriffe können schon große Wirkung erzielen:
- Faszienrolle: Eine Faszienrolle (Foam Roller) ist ein hervorragendes Werkzeug. Rolle langsam und gezielt über schmerzhafte oder verspannte Bereiche. Bei Verspannungen im oberen Rücken und Nacken kannst du dich vorsichtig mit der Rolle an der Wand entlang auf- und ab bewegen. Die Selbstmassage fördert die Durchblutung und löst Verklebungen
- Tennisball-Massage: Ein einfacher Tennis- oder Massageball ist perfekt für kleine, gezielte Bereiche. Lege dich auf den Rücken und platziere den Ball unter einen schmerzhaften Punkt im oberen Rücken oder zwischen den Schulterblättern. Bewege dich leicht, um den Druck zu variieren.
- Dehnung und Bewegung: Sanfte, fließende Bewegungen sind essenziell. Regelmäßiges Yoga, Tai Chi oder einfache Dehnübungen fördern die Elastizität der Faszien. Versuche, dich nicht nur statisch zu dehnen, sondern auch mit kleinen, schwingenden Bewegungen.
- Ausreichend Trinken: Faszien bestehen zu einem großen Teil aus Wasser. Ausreichende Hydration ist der Schlüssel, um sie geschmeidig und elastisch zu halten. Trink über den Tag verteilt genug Wasser.
- Variiere deine Haltung: Vermeide es, lange in derselben Position zu verharren. Wechsle zwischen Stehen und Sitzen, bewege dich immer wieder und lockere deine Gelenke.
Faszienarbeit als Teil deiner Gesundheitsroutine
Sieh die Pflege deiner Faszien als einen wichtigen Baustein für dein ganzheitliches Wohlbefinden. Indem du dich bewusst um dieses oft vernachlässigte Bindegewebe kümmerst, kannst du nicht nur bestehende Schmerzen lindern, sondern auch die Beweglichkeit deiner Gelenke verbessern und die Entstehung neuer Verspannungen verhindern. Dein geschmeidiger Körper wird es dir danken.